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Katrin Wilkens

Jahrgang 1971, studierte Rhetorik und arbeitete als Trainerin in der Weiterbildung. Seit 2000 schreibt sie als freie Journalistin für Spiegel, Zeit, FA, Nido u.v.a. Worin sie wirklich gut ist: Wichtige und weniger wichtige Persönlichkeiten portraitieren, dass sie vor Glück heulen. Oder vor Wut. Kombinieren. Dinge auf den Punkt bringen. In Menschen reinschauen. Besonderheiten entdecken. Zähmung und Bändigung von drei renitenten, liebenswürdigen Honigschnuten sowie einem Ehemann, meist ohne Honig.

Gibt es noch mehr als Hirsebrei und „Zehn kleine Zappelmänner“?

Ich weiß noch genau, wann es angefangen hat, dieses KSG, das Kleine Scheiß-Gefühl, das in einem hochsteigt, obwohl man gerade Mutter geworden ist und eigentlich die Welt voller Rolf Zukowskis hängen müsste. Bei mir kam das Gefühl an einem Dienstag...

Mein Mann kam spät nach Hause. „Ich hatte eine Reanimation“, erklärte er knapp und wusch sich die Hände. Und zwischen Seife abspülen und Hände trocknen wurde mir klar: Ich auch. Genau genommen bin ich eine Reanimation. Seit 4.30 Uhr morgens, seit mein Sohn beschlossen hat, die Nacht zu verachten und den Tag zu ehren. Ich bin nicht mehr lebendig und auch noch nicht tot, aber irgendwo dazwischen, zwischen Leben und Tod und Hirsebrei.

„Ich kann’s nicht mehr hören“, schrie ich. „Du arbeitest. Du hast Patienten. Du bekommst gestrickte Socken zum Dank. Du kannst sogar zu einer Betriebsversammlung gehen, wenn du willst.“ Matthias schaute mich nachdenklich an. Schließlich sagte er: „Willst du die Socken?“

„Ich will mein altes Leben zurück.“

Ich habe meinen Mann auf einem Kreuzfahrtschiff kennengelernt, wir waren beide beruflich dort – er als Dialysearzt, ich als Spiegel-Reporterin. Ich verdiente 5000 Euro mehr als er. „Professionell“ war damals mein Lieblingswort. Heute ist es „niedlich“. „Ich habe heute einen neuen Supermarkt ausprobiert“, sagte ich matt und: „Zieh das Hemd aus, da ist auch Blut dran.“

Blöderweise habe ich vom KSG nichts gelernt. Innerhalb von vier Jahren krochen drei Kinder durch unsere Wohnung – und ich auf dem Zahnfleisch. Ja, die Kinder haben mich reicher gemacht. Aber auch hungriger. Nachdem ich von beiden Honigtöpfen genascht habe, will ich beides: Beruf und Bibi Blocksberg.

Ich habe ’zig Rhetorikkurse gehalten, Bewerbungsschulungen durchgeführt und soziale Kompetenz unterrichtet – also habe ich mich in muttermilchsauren Nächten lehrbuchhaft immer wieder selbst motiviert: du wirst wieder arbeiten, du wirst wieder arbeiten … Als mein Mann eines Tages sah, dass ich sogar in meinen alten Seminarunterlagen „Flirten leicht gemacht für Jedermann“ las, sagte er: „Du musst wieder arbeiten.“

Wenn mich früher Redaktionen buchten, dann wollten sie den anderen Blick. Ich war nicht hip, nicht lässig oder cool. Aber ich konnte Situationen und Menschen erfassen. Und weil ich meine Stärken UND Schwächen alle mit Kosenamen anreden kann, fällt es mir auch bei anderen nicht schwer, sie im Wesen zu erkennen. Mein erster Lehrmeister hat mir eingetrichtert: Wenn du andere langweilig findest, liegt das nur an deiner beschränkten Wahrnehmungsgabe. Heute gebe ich ihm Recht: Kein Mensch ist langweilig. Nur macht man sich nicht immer die Mühe, bei anderen das Interessante herauszulocken. In „doofe Pupsmami“ kann viel Potential stecken. In Betriebsversammlungen aber auch.

Anne Pieper

Anne Pieper ist unsere süße Kosmopolitin im Team. Sie kennt das harte und manchmal chaotische Leben einer Ex-Pat-Mutter mit vier Kindern genauso wie den grau-trüben November, wenn man sich wieder an die Hansestadt Hamburg gewöhnen muss. Und da Hamburg im November wirklich schlimm ist, hat sie das gemacht, von dem (fast) alle unserer Kundinnen träumen: Sie hat ihr eigenes Macaron-Studio erträumt, eröffnet, groß gemacht: Caramel Salz, Pistazie, Vanille – irgendwann gab es strenge Auflagen: höchstens einmal im Monat einen Macaron-Tag mit Anne. Ja, natürlich kann sie auch Jura, BWL und Coaching – aber gegen Mandel-Aprikose kommt das leider nicht an.

Franziska von Papen

Franziska von Papen ist Mutter zweier Kinder. Behütet auf dem Land groß geworden, trotzt sie heute den Gefahren der Großstadt mit all seinen Restaurants und Buchhandlungen.

Als Personaler, Trainer, Coach und Familientier liegt ihr viel an Personen und deren Entwicklung. Die gerade bei working moms auf gar keinen Fall auf das backen veganer und glutunfreier Muffins beschränkt werden darf, findet sie. Und liebt dabei glutenfreie Muffins…

Nicholas Brautlecht

Nicholas Brautlecht ist ein Biografie-Experte. Das mag an seiner Coaching-Ausbildung liegen, aber vor allem noch viel mehr an seiner emphatischen, nie überrollenden Art. Er hätte auch als Landschaftsgärtner eine Menge aus Begonien und Efeu herausbekommen. Einfach weil er zuhört. Und nicht bewertet. Und noch mal zuhört. Und denkt. Natürlich stellt er auch Fragen. Wie es sich für einen guten Journalisten gehört, das ist er nämlich auch.

Annick Eimer

Annick Eimer ist unsere Naturwissenschaftlerin im Team, die immer dann sticht und probt, wenn es notwendig wird und es ebenso oft lässt, wenn es bloßes Zahlen-Posing wäre. Französische Wurzeln machen aus ihr eine besonders politische Feministin, zwei echte Hamburger Deern zu Hause eine entspannte Mutter. Wenn eines Annick Eimer nicht ist: angestrengt. Wenn sie eines kann: selbstlos, uneitel denken, pragmatische Lösungen finden, sauber und glasklar recherchieren. Klar, was man als Biologin und Wissenschaftsjournalistin eben so gelernt hat…  

Carola Kleinschmid

Carola Kleinschmidt ist Speakerin, Moderatorin und Autorin. Sie hat über Stressprävention, Burn-Out und Resilienz gesc…---STOPP! Bevor es austauschbar, langweilig und verwechselbar wird: nein, Carola hat sich nicht der jungen, hippen, Mittdreißiger-Zielgruppe angenommen, die surft, instagramt und bloggt: Carola hat sich der alten, hippen Zielgruppe angenommen, die surft und im Internet bloggt. Über Junge referieren können alle – über Alte zu referieren brauchen alle! Denn längst wissen wir, dass die heutigen 60jährigen bloß nicht zu früh wegpensioniert werden dürfen. Weil sie Wissen haben, Skills und Erfahrung. Carola hat Verständnis für drei und dabei schreibt sie aber Selbstverantwortung immer in Großbuchstaben, wer bei ihr beraten wird, kommt durchgeschüttelt aber alltagsgedopt wieder raus.

Christian Köhler

Christian Köhler ist BWLer. Mit Leib und Portemonnaie. Das ist nicht schlecht, wenn es um so eklige Dinge wie Rentenvorsorge und Gehaltsverhandlungen geht. In einer Zeit, in der immer noch 75 Prozent aller Frauen später eine Rente von 400 (oder weniger!) Euro Rente bekommen, kann ein Zahlenmeister und Vertriebshecht in einer Beratungsagentur für Job-Profiling nicht schaden. Jeder Euro, der im Alter mehr auf dem Konto liegt, ist ein Stück gelebte Emanzipation. Dass ausgerechnet Christian der Vertreter dieser politischen Forderung wird, hat er sich früher auch nicht träumen lassen. Politisch war er schon immer, aber dass ausgerechnet die Stärkung der Frauenrechte ihm als Mann hilft, hätte er als Zwanzigjähriger so nicht unterschrieben. Heute schon. Und Frauenrecht beginnt beim Geld. „Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: es stimmt“, sagt nicht Christian. Sagt Oscar Wilde. Und Simone de Beauvoir setzt bissig hinzu: „Frauen, die nichts fordern, bekommen auch nichts.“

Frauke Meyer

Frauke Meyer ist Redakteurin, Psychodramatikerin, Mutter und hauptberuflich Pragmatikerin. Gäbe es diesen Beruf, so wäre sie die erste pränatale Pragmatikerin. Denn das ist es, was sie im Überfluss hat und von dem sie im Überfluss verschenkt. Frauke kann aus allem etwas zaubern: Und immer ist ihre Lösung machbar, konkret und solide. Fände sie eine Dose Ravioli in der Wüste aber keinen Dosenöffner, sie bekäme die Dose auf. Fände sie nur den Dosenöffner, sie würde trotzdem satt. Denn, kein Witz, irgendwann käme eine Beduine um die Ecke, der viele Dosen hätte, aber keinen Öffner …

Katja Kasten

Katja Kasten ist Soziologin und Politikwissenschaftlerin. Und sie kann schreiben wie eine junge Seidenraupe. Redaktionen buchen sie immer dann, wenn es um Bildung, Beruf, Karriere und Wirtschaftsthemen geht, eben besonders da braucht es Seidenraupenschreiber!
Katja Kasten hat einmal beim Hamburger Abendblatt gearbeitet, übrig geblieben ist aus dieser Zeit ein dickes Adressbuch, das sie auch immer dann gern zückt, wenn es um Recherche, Themenfindung und Verdichtung geht. Als junge Studentin war sie einmal bei Greenpeace beschäftigt, seitdem weiß sie, dass Karriere und Nachhaltigkeit in naher Zukunft wie Amalgam verbunden gehören. Grüne Karrieren sind das sinnvollste, was wir machen können.

Ulrich Hoffmann

Wäre Ulrich Hoffmann ein Buch, er wäre ein fundiertes, solides Sachbuch. Eines, dass man auch gern den Freunden verleiht, aber immer mit dem Zusatz „Ich brauch das Buch aber wieder!!!“. Hoffmann ist das, was in der neurotischen Journalisten-Zunft schwer zu finden ist: redlich, zuhörend, buddhaesk und randvoll mit Verständnis für prinzipiell alles. Ob das an seinem Philosophie-Studium liegt, seiner Yoga-und Meditations-Ausbildung oder seiner jahrzehntelanger Arbeit als Textchef (mit sehr neurotischen Schreibern!) – das wissen wir nicht, aber wir finden: jemand, der sich erst einmal alles vorstellen kann, der passt ganz gut zu i.do. Und jemand, der drei Kinder bändigen kann – auch!

Viktoria Urmersbach

Wäre Viktoria Urmersbach eine Pflanze, dann wäre sie eine unverwüstliche Buchen-Hecke: Beide gedeihen auf fast allen Böden gut (Viktoria hat beim NDR als Journalistin gearbeitet, schreibt Bücher über Ahnenforschung, die Sesamstraße und den deutschen Wald und leitet heute das Stadtteilarchiv Ottensen.)
Die beiden, Hecke und Viktoria kann man in kleinen und großen Gärten problemlos anlegen, sie passen sich jeder Umgebung geschmeidig an. Zumindest im Fall von Viktoria mag das an ihrer Ausbildung zur Historikerin liegen. Sie kann sich in fremde Zeiten, Länder, Welten hineinversetzen, ohne ihre eigene verlassen zu müssen. Sie kann zuhören und verdichten, sie hat tatsächlich die Ruhe des deutschen Waldes in sich, wenn sie einen stürmischen Wind um sich hat, hält sie der Thermik stand. Immer.